Tierschutz Katzen
Tierschutz Katzen: Bedürfnisse von Katzen kennen
Neben ihrem faszinierenden Aussehen, führt wohl auch ihr unabhängiges Verhalten dazu, dass die Katze das beliebteste Haustier der Schweiz ist. Sie gilt als pflegeleicht und die Haltung wird als viel weniger zeitintensiv eingeschätzt als diejenige des Hundes. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass man die Bedürfnisse der Katze und die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, bevor man eine Katze bei sich aufnehmen kann, unterschätzt.
Katzen Wohnungshaltung: Das sind die Voraussetzung
Wer zur Miete wohnt, muss unbedingt vorab abklären, ob der Vermieter die Haltung von Katzen erlaubt. Auch wenn bauliche Massnahmen geplant sind (Katzentreppe, Katzentüre) ist es wichtig, dass bereits im Vorfeld abgeklärt wird, ob dies für den Vermieter in Ordnung ist.
Wie bei der Anschaffung jedes Tieres, muss man sich auch bei der Katze im Voraus über ihr Wesen und ihre Bedürfnisse informieren. So braucht eine Katze täglich ausreichend Zuwendung und Zeit während der man sich mit ihr beschäftigt. Ausserdem benötigt sie genügend Platz in ihrem Zuhause und die Einrichtung muss katzengerecht sein. Auch die Betreuung der Katze während den Ferien oder anderen – auch unvorhersehbaren – Abwesenheiten muss geklärt werden. Eine Katze lebt im besten Fall 15 bis 20 Jahre und während dieser Zeitspanne trägt man die Verantwortung für sie und muss auch finanziell in der Lage sein für sie zu sorgen. Gerade bei schwerwiegenden und chronischen medizinischen Problemen können die Kosten beträchtlich sein.
Tierschutz bei Katzen und die Probleme
Freigängerkatze oder Wohnungskatze
Die ausschliessliche Wohnungshaltung einer Katze kommt nur in Frage, wenn diese noch nie in ihrem Leben Auslauf erlebt hat. Ausserdem braucht sie ausreichend Platz und die Wohnung muss der Katze mehrere Kratzgelegenheiten, ruhige Rückzugs- und Schlafmöglichkeiten sowie erhöhte Liegeflächen und Verstecke bieten. Einer Wohnungskatze muss man viel Aufmerksamkeit schenken und sie beschäftigen. Aus diesem Grund ist es auch problematisch, wenn eine Wohnungskatze den ganzen Tag über alleine ist. Ist eine Katze gut sozialisiert und das Zusammenleben mit Artgenossen gewohnt, sollte sie nicht alleine gehalten werden.
Der Vorteil einer Wohnungshaltung ist, dass die Tiere deutlich weniger Gefahren ausgesetzt sind und nicht die Sorge bestehen muss, dass sie eines Tages nicht mehr nach Hause kommen und die Besitzer unter Umständen nie erfahren werden, was mit ihrem Tier passiert ist. Gleichzeitig muss man aber auch bedenken, dass Katzen bei einer reinen Wohnungshaltung ihr ganzes Leben in einer relativ kleinen, abwechslungs- und reizarmen Umgebung verbringen. Es passiert kaum Unvorhergesehenes und sie haben weniger die Möglichkeit sich sowohl körperlich wie auch geistig auszulasten. Aus diesem Grund neigen Wohnungskatzen auch öfter zu haltungsbedingten Verhaltensauffälligkeiten als Freigängerkatzen.
Kann man der Katze Freilauf gewähren, sollte man ihr über eine Katzenklappe die Möglichkeit bieten frei wählen zu können, wann sie sich im Freien aufhalten will und wann zuhause. So kann sie ein selbständiges, abwechslungsreiches Leben führen und sich der Art entsprechend beschäftigen und bewegen. Katzen, die ins Freie gelassen werden, müssen die nötigen Schutzimpfungen erhalten haben und – sobald es das Alter zulässt – kastriert werden. Die Katzen sollten entwurmt werden und regelmässig auf Ektoparasiten hin untersucht werden.
Registrieren und kastrieren von Katzen
Katzen sollten unbedingt gechippt und in der nationalen Datenbank Anis registriert werden. Auf diese Weise kann ein Tier jederzeit seinem Besitzer zugeordnet werden, was gerade bei Freigängerkatzen sehr wichtig ist. Allerdings sollte man auch Wohnungskatzen chippen. Es kommt immer wieder vor, dass Katzen aus der Wohnung entwischen. Da sie den Aufenthalt im Freien nicht gewohnt sind, ist die Gefahr bei ihnen besonders gross, dass sie nicht mehr in ihr Zuhause zurückfinden.
In der Schweiz gibt es bereits sehr viele Katzen. Aus diesem Grund rät der Schweizer Tierschutz STS dringend, eine weitere Fortpflanzung von Katzen durch Kastration zu unterbinden. Die Kastration dient auch der Gesundheitsvorsorge. Kastrierte Kater streunen weniger, sind seltener verletzt durch Kämpfe und werden weniger oft Opfer von Verkehrsunfällen. Ausserdem werden viele Katzenkrankheiten bei engem Körperkontakt zwischen Katzen übertragen, also bei Streitigkeiten und Sexualkontakten. Durch Kastration werden diese Übertragungsmöglichkeiten reduziert.
Mehr erfahren über das Kastrieren von Katzen:
Alter der Katze
Viele zukünftige Katzenhalter wünschen sich ein süsses, kleines Kätzchen und gerade auf Bauernhöfen und bei unseriösen Züchtern werden die Tiere oft sehr jung – häufig schon im Alter von 8 Wochen oder noch jünger – abgegeben. Schafft man sich ein junges Kätzchen an, sollte man aber unbedingt sichergehen, dass es ausreichend alt ist, um von der Mutter und seinen Wurfgeschwistern getrennt zu werden. Eine zu frühe Trennung gilt es unbedingt zu vermeiden. Es ist wichtig, dass die Katzen in ihren ersten Lebenswochen ausreichenden und positiven Kontakt zu Menschen erleben.
Darüber hinaus ist es aber für die zukünftige Entwicklung der Tiere auch essentiell, dass sie in dieser Zeit im Zusammenleben mit den Wurfgeschwistern und unter der Führung der Mutter die innerartliche Kommunikation und auch die Bewältigung von Konflikten erlernen. Nur so können sie ein differenziertes und arttypisches Sozialverhalten erlernen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Katzen die zu früh von ihrer Mutter und ihren Wurfgeschwistern getrennt wurden, in ihrem späteren Leben vermehrt zu Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Unsauberkeit, Ängstlichkeit, Aggression) – auch gegenüber Menschen – neigen. Kätzchen sollten erst im Alter von mindestens 12 oder besser 14 Wochen abgegeben werden, je nach Umständen und Rasse sogar noch später.
Welche Katze passt zu mir? Wahl der Katze
In Tierheimen warten viele Katzen auf einen guten Lebensplatz. Wir empfehlen deshalb, sich zuerst dort nach einem Tier umzusehen. Dies bietet auch den Vorteil, dass man die Katzen in Ruhe kennenlernen kann, bevor man sich für eine entscheidet und das Tierheimpersonal ausserdem beratend zur Seite stehen kann. So ist sichergestellt, dass die Wahl auf ein Tier fällt, das zum Besitzer und den Umständen im zukünftigen Zuhause passt.
Katzen aus Bauernhöfen oder von privater Hand werden oft sehr günstig abgegeben. Solche Tiere sind allerdings manchmal nicht geimpft und entwurmt so dass die Gefahr besteht, dass man sich eine Katze anschafft, die nicht gesund ist. Aus diesem Grund sollte man auch bei Katzen aus privater Hand sehr kritisch sein, sich die Wohnung beziehungsweise den Bauernhof vorab zeigen lassen und sicherstellen, dass die Haltung tiergerecht ist. Die Katze sollte vor Ort abgeholt werden und man sollte auf einen schriftlichen Vertrag bestehen.
Soll es trotz den zahlreichen Hauskatzen, die ein Zuhause suchen, doch eine Rassekatze sein, empfiehlt es sich mehrere Züchter der gewünschten Rasse zu besuchen und die Zuchtstätte kritisch zu beurteilen. Seriöse Züchter beraten ausführlich, sind offen und zeigen die Zuchtstätte und die Zuchttiere jederzeit, wenn möglich auch den Zuchtkater. Rassekatzen sollten mit Kaufvertrag, Heimtierpass und Stammbaum, geimpft und entwurmt abgegeben werden.
Bei der Wahl der Rasse muss man sich im Vorfeld unbedingt darüber informieren, ob diese Extremzuchtmerkmale aufweist und unter rassebedingten Erkrankungen leidet. Darunter fallen unter anderem sehr kurzköpfige Katzen (wie etwa Perser und Exotic Shorthair) oder auch Katzen mit fehlendem oder verändertem Haarkleid (Sphinx, verschiedene Rexkatzen).
Vorsicht beim Katzenkauf im Internet
Eine Katze sollte niemals über das Internet gekauft werden. Auf Inserateplattformen und auf Facebook wimmelt es von unseriösen und betrügerischen Inseraten. Der Tierhandel über das Internet hat ein riesiges Ausmass angenommen und wird von skrupellosen Händlern und Züchtern dominiert. Die Katzen werden im Ausland unter tierschutzwidrigen Umständen in grosser Zahl «produziert» und viel zu früh von ihrer Mutter getrennt. In der Folge sind die Tiere oft krank und leiden unter Verhaltensstörungen.
Haben Sie ein unseriöses Tierinserat im Internet entdeckt?
Hybridkatzen in der Schweiz
Der Handel mit Hybridkatzen – Kreuzungen aus Haus- und Wildkatzen – boomt, vor allem wegen ihres exotischen Aussehens. Doch ihre Haltung überfordert Katzenhalterinnen und -halter oft sehr schnell. Im Freilauf kommt es häufig zu massiven Konflikten mit anderen Katzen, in der Wohnung lassen sie sich aufgrund ihres grossen Beschäftigungs- und Bewegungsdrangs nicht tiergerecht halten. Der Schweizer Tierschutz STS rät von der Haltung von Hybridkatzen ab und fordert strengere Auflagen für Zucht und Haltung.
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