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Hühner als Haustiere:Wie Private sie richtig halten


In der Schweiz gibt es schätzungsweise 70’000 private Hühnerhaltungen, Tendenz steigend. Die kantonalen Veterinärdienste und der Schweizer Tierschutz STS stellen fest, dass private Halterinnen und Halter die arttypischen Bedürfnisse ihrer Tiere nicht immer erfüllen. Deshalb starten der Bund und der STS eine Informationskampagne zur privaten Hühnerhaltung. Besonders wichtig: Die Registrierung der Tiere ist Plicht und hilft bei der Seuchenprävention.

Hühner sind beliebt. In der Schweiz gibt es schätzungsweise 70 000 private Hühnerhaltungen – und es werden immer mehr. Damit Hühner gesund bleiben und sich arttypisch verhalten können, ist es wichtig, dass Halterinnen und Halter die Bedürfnisse ihrer Tiere kennen. Die Veterinärdienste der Kantone und der STS stellen fest, dass Privatpersonen die Anforderungen an ein artgerechtes Gehege sowie an die richtige Fütterung und Pflege nicht immer erfüllen. Deshalb publiziert das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV gemeinsam mit dem STS Empfehlungen zur privaten Hühnerhaltung. Interessierte finden diese auf der Webseite huehnerrichtighalten.ch, auf sozialen Medien und in einer Broschüre.

Ein besonderes Augenmerk gilt dem Tierwohl, aber auch der Prävention von Tierseuchen wie der Vogelgrippe. Die fünf wichtigsten Empfehlungen in Kürze:

Die Bedürfnisse der Hühner erfüllen

Hühner leben natürlicherweise in Gruppen und dürfen deshalb nicht einzeln gehalten werden. Sie sind keine Streicheltiere und gehören nicht in die Wohnung. Zu ihren natürlichen Bedürfnissen gehört es, scharren, picken und staubbaden zu können. Idealerweise gewährt man ihnen dafür Auslauf.

Genügend Platz anbieten

Für drei bis sechs Hühner sollte ein Gehege, bestehend aus Stall, Voliere und Weide, idealerweise eine Fläche von sechzig Quadratmetern aufweisen. Der Hühnerstall sollte mindestens zwei Quadratmeter gross sein. Darin braucht es Nester für die Eiablage sowie erhöhte Sitzstangen, auf denen die Hühner schlafen. Eine überdachte Voliere ist empfehlenswert. So können die Hühner den Auslauf beim Auftreten einer Seuche wie der Vogelgrippe weiterhin nutzen. Die Weide sollte von einem stabilen, genügend hohen Zaun umgeben sein, damit Beutegreifer wie Füchse nicht eindringen können.

Mit geeignetem Futter versorgen

Hühner sind Allesfresser. Trotzdem darf man ihnen nicht wahllos alles füttern. Als Hauptnahrung eignet sich Alleinfutter für Legehennen in Form von Futtermehl oder Pellets. Körnermischungen, Rüstabfälle und Strauchfrüchte sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Essensreste sowie Nudeln, Kartoffeln oder Brot sind kein geeignetes Futter für Hühner.

Die Hühner gesund halten

Um Hühner vor Krankheiten und Parasiten zu schützen, sind Hygiene und Sauberkeit rund um Stall und Auslauf wichtig. Die Hühner müssen täglich beobachtet werden: Gesunde Tiere sind lebhaft, haben ein intaktes Gefieder sowie gesunde Beine und Fussballen. Kranke Hühner wirken matt oder apathisch. Im Zweifelsfall hilft der Tierarzt oder die Tierärztin weiter.

Den Kauf sorgfältig planen

Die Anschaffung von Hühnern will gut überlegt sein: Die Tiere können bis zu zehn Jahre alt werden. Käuferinnen und Käufer sollten die Hühnerhaltung, aus der sie Tiere übernehmen, vorgängig besuchen. Die Haltung sollte einen sauberen und die Tiere einen gesunden Eindruck machen. Vom Kauf von Rassen mit extremen Merkmalen oder von Tieren aus dem Ausland raten das BLV und der STS ab.

Besonders wichtig: Hühnerhaltung registrieren

Jede Hühnerhaltung muss bei der kantonalen Koordinationsstelle registriert werden. Der Veterinärdienst kann so beim Auftreten einer Seuche wie der Vogelgrippe alle Geflügelhaltenden rasch erreichen und über Massnahmen (z. B. Stallpflicht) zum Schutz der Tiere informieren. Die Adressen der kantonalen Registrierstellen finden sich auf huehnerrichtighalten.ch. Tipps zur Hühnerhaltung finden Sie hier.

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